Verbreitung des Marxismus in der Bevölkerung

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Wo hat man als Bürger mal etwas mehr über den Marxismus gehört? Ich kann nur als DDR-Bürger darüber sprechen. Selbst bei meinen Kindern, die bereits nach der Wende zur Schule gegangen sind, kann ich keine dezidierten Aussagen treffen, da man als Elternteil irgendwie nur Außenstehender ist.
Die Ausbildung der DDR-Kinder in Marxismus / Leninismus war bestimmt sehr umfangreich, aber letztendlich haben die damals herrschenden Kommunisten den Marxismus selber so in Mißkredit gebracht, daß am Ende keiner mehr daran geglaubt hat.
Selbst als Abiturient und als Student, wo man mit allen Stilrichtungen des Marxismus konfrontiert wurde, mit der Politischen Ökonomie genauso wie mit dem Dialektisch Histrorischen Materialismus, war es trotz des beträchtlichen Umfanges (als Nebenfach immerhin die Hälfte der Ausbildungszeit) nur eine Randsache, die man bewältigen mußte, um zu dem begehrten Hauptabschluß zu kommen. Hinzu kam, daß die gesellschaftliche Realität in der DDR so weit von der gelehrten Theorie abwich, daß die schönen Worte der Staatsbürgerkundelehrer und der ML-Professoren ähnlich hohl klangen, wie die Reden der Pfarrer in der Sonntagskirche.
Als nächstes möchte ich hinzufügen, daß die marxistische Ökonomie gegen anerkannte Prinzipien der Naturwissenschaften verstößt. Man kommt nicht gleich dahinter, es hat mich fast 20 Jahre meines Lebens gekostet, aber man kann die Konfusionen, von denen auch ein Herr Prof. Kuczynski spricht, auf regelrechte Verstöße gegen naturwissenschaftliche Prinzipien zurückführen. Man kann also davon ausgehen, daß der naturwissenschaftlich konsitente Marxismus nur einem winzigen Bruchteil der Bevölkerung bekannt ist – was sehr, sehr schade ist.